Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2019 werden jährlich weltweit rund 117,4 Millionen Blutspenden gesammelt. Der Bedarf an Blutkonserven ist hoch. Allein in Deutschland verbrauchen Kliniken nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rund 14.000 Blutkonserven – täglich!
Blut lässt sich nicht durch künstliche Substanzen ersetzen. Es ist einzigartig und im Falle schwerer chirurgischer Eingriffe oder nach Unfällen der Stoff, der das Leben der Patienten retten kann. Und doch spenden viel zu wenig Menschen Blut. Die Spendenbereitschaft geht zurück, auch in Deutschland. Kamen 2011 nach Daten des Paul-Ehrlich-Instituts noch 95 Spenden pro 1000 Einwohner zusammen, waren es 2018 nur noch 78. Die Anzahl der Vollblutspenden in Deutschland ist in diesem Zeitraum von knapp fünf Millionen auf weniger als vier Millionen zurückgegangen.
Es gilt also, die Blutprodukte, die zur Verfügung stehen, so optimal wie möglich zu schützen. Das Behältnis der Wahl für das kostbare Gut ist in der Regel der Blutbeutel – aus PVC. PVC ist hitzeresistent beim Sterilisieren, kälteelastisch beim Einfrieren, transparent, es lässt sich zuverlässig verschweißen und ermöglicht so eine sichere Lagerung des Blutes. Höchste Qualitätsstandards sind bei der Herstellung der Blutbeutel unverzichtbar. Das betrifft nicht nur das Folienmaterial, sondern auch sämtliche Anschlüsse und Verbindungsstücke. Die einzig in Frage kommende Technologie für die Produktion von Beuteln aus PVC ist das Hochfrequenzschweißen. Hier kann die Kiefel GmbH, Freilassing, mit Jahrzehnte langer Erfahrung punkten; und diese fließt in die Blutbeutelanlagen der KIR Serie des Unternehmens ein. Sie erzeugen Blutbeutel mit einem Volumen zwischen 150 bis 600 ml und einer Produktionskapazität von 1000 bis 2200 Beuteln pro Stunde. In den Maschinen entsteht der komplette Blutbeutel, mit bis zu fünf Anschlüssen.
Herz der Blutbeutelproduktionsanlage ist ein Hochfrequenz-Generator. Dieser erlaubt das Verschweißen der qualitativ besonders hochwertigen medizinischen Beutel. Fehler in der Schweißnaht oder bei den Anschlüssen dürfen nicht passieren, denn dafür ist das Blut eines jeden Spenders zu kostbar. Folienreinigung, Bahnkantensteuerung, Prozesskontrolle, automatische Zuführeinrichtungen, Ausreiß- und Stapelstationen, Laserkennzeichnung , Komponenten im Kopf- und Bodenbereich – all diese und weitere Ausstattungsoptionen sind in einer Anlage der KIR Serie möglich und arbeiten diese mit bis zu zwei Schweißstationen. Servomotoren treiben die Stationen an und sorgen für höchste Präzision. Weicht ein Schweißparameter von seiner Sollgröße ab, schleust die Maschine diese Beutel als Ausschuss aus.
Kiefel ist weltweit Marktführer im Bau von Maschinen für die Blutbeutelproduktion. So lagern nicht wenige Blutprodukte in einem Beutel, den eine Kiefel-Maschine produziert hat.
Ausstoß/h | Beutelgröße | Konfiguration | Technologie | |
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KIR 33 | Etwa 1000 Beutel | 150-600 ml | 2-fach Nutzen | Hochfrequenzschweißen |
KIR 63 | Etwa 2200 Beutel | 150-600 ml | 4-fach Nutzen | Hochfrequenzschweißen |
2018 kamen 42 Prozent der Blutspenden aus Industrieländern, die nur 16 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Die durchschnittliche Spendenbereitschaft ist in Industrieländern 7,4-Mal höher als in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Das Blut mit dem geringsten Risiko ansteckende Krankheiten zu transportieren, stammt von freiwilligen und nicht bezahlten Spendern. Im Jahr 2015 berichteten 78 Länder, dass sie mehr als 90 Prozent ihrer Blutversorgung durch freiwillige, unbezahlte Blutspender decken; 56 Länder können ihre Patienten sogar zu 100 Prozent durch freiwillige, unbezahlte Spender versorgen. In 58 Ländern stammt jedoch weniger als 50 Prozent der Blutprodukte von freiwilligen, unbezahlten Spendern. Hier sind Patienten von Angehörigen oder Freunden abhängig, nicht selten müssen sie Blutkonserven aus eigener Tasche bezahlen.
(Quelle WHO: https://www.who.int/news-room/facts-in-pictures/detail/blood-transfusion)